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Die Losung von heute

Meine Augen sehnen sich nach deinem Wort und sagen: Wann tröstest du mich?

Psalm 119,82

Lasst uns freimütig hinzutreten zu dem Thron der Gnade, auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden und so Hilfe erfahren zur rechten Zeit.

Hebräer 4,16

Ich möchte Euch eine Geschichte  ohne weiteren Kommentar erzählen und bitte Euch einmal darüber nachzudenken, wie wertvoll das Leben ist und was Jesus zu all dem sagt:

Zwei Söhne  (frei erzählt nach einem afrikanischen Märchen)

„Es war einmal ein Vater, der zwei Söhne hatte. Je älter und gebrechlicher er wurde, desto mehr dachte er über sein Leben nach. Und manchmal kamen ihm Zweifel, ob er seinen Söhnen wohl das Wichtigste für ihr Leben weitergegeben hatte. Weil ihn diese Frage nicht losließ, beschloss der Vater seine Söhne mit einem besonderen Auftrag auf eine Reise zu schicken. Er ließ sie zu sich kommen und sagte: „Ich bin alt und gebrechlich geworden. Meine Spuren und Zeichen werden bald verblassen. Nun möchte ich, dass ihr in die Welt hinausgeht und dort eure ganz persönlichen Spuren und Zeichen hinterlasst.“

Die Söhne taten, wie ihnen geheißen und zogen hinaus in die Welt. Der Ältere begann sogleich eifrig, damit, Grasbüschel zusammenzubinden, Zeichen in Bäume zu schnitzen, Äste zu knicken und Löcher zugraben. Er wollte so seinen Weg kennzeichnen. Der jüngere Sohn jedoch sprach mit den Leuten, denen er begegnete. Er ging in die Dörfer, tanzte und spielte mit den Bewohnern. Da wurde der ältere Sohn zornig und dachte bei sich: „Ich arbeite

die ganze Zeit und hinterlasse meine Zeichen. Mein Bruder aber tut nichts!“

Nach einiger Zeit kehrten sie zum Vater zurück. Dieser nahm dann gemeinsam mit seinen Söhnen seine letzte beschwerliche Reise auf sich, um die Zeichen der beiden zu sehen. Sie kamen zu den gebundenen Grasbüscheln. Der Wind hatte sie verweht und sie waren kaum noch zu erkennen. Die gekennzeichneten Bäume waren gefällt worden und die Löcher, die der ältere Sohn gegraben hatte, waren bereits wieder zugeschüttet worden. Aber wo immer sie auf ihrer Reise hinkamen, liefen Kinder und Erwachsene auf den jüngeren Sohn zu und freuten sich, ihn wieder zu sehen. Sie luden ihn zum Feiern und Essen ein.

Am Ende der Reise sagte der Vater zu seinen Söhnen: „Ihr habt beide versucht, meinen Auftrag zu erfüllen. Du, mein Ältester, hast viel geleistet und gearbeitet. Aber deine Zeichen sind leider verblasst. Du, mein Jüngster aber hast Spuren in den Herzen der Menschen hinterlassen. Diese bleiben und leben für immer weiter.“

 Hinterlassen wir Spuren in den Herzen der Menschen, denen wir begegnen?

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